AK-Vorstand Harald Korschelt übt scharfe Kritik an Ärztekammer-Positionierung

Steirisches AK-Vorstandsmitglied Harald Korschelt erinnert gewisse Ärztekammer-Spitzenfunktionäre an den Eid des Hippokrates. Kritik richtet sich aber ausschließlich an die Spitze der ÖAK und nicht an die Ärzte.

„Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patientin oder meines Patienten wird mein oberstes Anliegen sein. Ich werde die Autonomie und Würde meiner Patientin oder meines Patienten respektieren. Ich werde den höchsten Respekt vor menschlichen Leben wahren“, so lautet der Eid des Hippokrates. Während dieser Schwur die Richtschnur für tausende Ärzte in ganz Österreich ist und sie Tag und Nacht danach handeln, muss sich die Funktionärsspitze der Österreichischen Ärztekammer (ÖAK) den Vorwurf gefallen lassen, diesen Pfad zunehmend zu verlassen. So würde das Ansinnen, die Verträge mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zu kündigen, Patienten und Ärzte vor fast unlösbare Probleme stellen. In diesem Zusammenhang gilt es zu betonen, dass die ÖGK im Schnitt 2,7 Millionen E-Card-Kontakte pro Woche registriert. Für zigtausende Ärzte wäre der vertragslose Zustand eine unglaubliche Mehrbelastung. Sie müssten für jede Leistung Honorarnoten an den Patienten ausstellen. Diese Honorarnoten müssten dann bei der ÖGK eingereicht werden. Ein bürokratischer Aufwand der Sonderklasse für alle Beteiligten. Viele Mitglieder der Kammer für Arbeiter und Angestellte würden aufgrund des auszulegenden Kostenbeitrags den Arztbesuch folglich wohl streichen. Ein gesundheitspolitisches Fiasko mit massiven Folgewirkungen stünde bevor. Inwiefern das bisher etablierte Mitspracherecht der Österreichischen Ärztekammer in Stein gemeißelt sein soll, ist angesichts von bisher vielfach zutage getretenen Problemstellungen, wie monatelangen Wartezeiten bei Fachärzten, gründlich zu hinterfragen. „Aus meiner Sicht fehlt auch der Protest seitens der Österreichischen Ärztekammer gegenüber dem Medizinaufnahmetest an Universtäten. Manchmal bekommt man den Eindruck, gewisse in der Funktionärskaste angesiedelte Kräfte würden hier den Nachwuchs bewusst geringhalten wollen. Immerhin würden mehr Fachärzte für Allgemeinmedizin bzw. mehr klassische praktische Ärzte wie früher, eine spürbare Entlastung für Patienten und Ambulanzen bedeuten. Kein Streik oder eine Vertragsauflösung würden massive Negativfolgen und Chaos mit sich bringen. Es braucht vielmehr seriös geführte Verhandlungen, wobei das Wohlergehen des Patienten im Mittelpunkt stehen soll. Zurzeit vermitteln aber gewisse Vertreter der ÖAK, dass primär partikulare finanzielle Interessen im Fokus stehen würden. Insgesamt gibt die in Wien angesiedelte Führungsspitze der Kammer ein eher trauriges Bild ab, geprägt von Zwist und Hader“, so der Arbeiterkammer-Vertreter. Abschließend spricht Harald Korschelt eine Einladung an die Spitzen der Wiener ÖAK zu einem Besuch in der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark in Graz aus. „Die AK Steiermark zeigt, wie unterschiedliche Fraktionen im Vorstand und in der Vollversammlung zum Wohle der steirischen Arbeitnehmer zusammenarbeiten können“, so Korschelt abschließend. 


Freiheitliche Arbeitnehmer Steiermark 23. November 2023
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